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Diese Fremdsprachen sind in Polen auf dem Vormarsch

Modeerscheinungen, wirtschaftliche Erwägungen, es gibt viele Gründe eine Fremdsprache zu lernen. Fremdsprachen öffnen Türen: zu anderen Kulturen, zu interessanten Berufen. In fast allen europäischen Staaten lernen Schüler mit acht oder neun Jahren die erste Fremdsprache. Nur in drei Ländern der EU kommen Kinder in Kontakt mit einer anderen Sprache bereits im Kindergarten. Eines dieser Länder ist Polen.

Vor 1989 hat man in den polnischen Schulen vor allem Russisch gelernt. Einer 1991 durchgeführten Umfrage von CBOS (das polnische Meinungsforschungszentrum) zufolge haben 32 Prozent aller Schüler Russischkenntnisse vorweisen können. 2010 boten dagegen nur 10,1 % der Schulen Russisch als Fremdsprache an. Die gleiche Tendenz gibt es z. B. auch in Deutschland. Wie die Süddeutsche Zeitung angibt, lag die Russischquote kurz nach der Wende noch bei 16 Prozent. Heutzutage beträgt der Anteil nur 9 Prozent.

Die Popularität des Russischen als erste obligatorische Fremdsprache sinkt kontinuierlich. Dagegen ist die Popularität der englischen Sprache gestiegen. Im Schuljahr 2008/09 lernten 83% der polnischen Grundschulschüler und 79% der Gymnasiasten Englisch. Da die englische Sprache in vielen Berufsfeldern immer mehr zu einem Muss wird, lernen fast alle Kinder Englisch.

Den Recruiting-Experten der Firma HRK zufolge erwarten 79% der Arbeitgeber Englischkenntnisse von den Bewerbern. Bei der Bewerbung gilt also: ohne Englisch geht gar nichts. Nur Englisch allein reicht aber heute längst nicht mehr aus. Der Trend hat längst Polen erreicht und heutzutage sind andere Fremdsprachen im Kommen. Für viele Firmen und Organisationen  wird auch Deutsch immer wichtiger. Über drei Viertel der Arbeitgeber behaupten, mit Deutschkenntnissen sichert man sich Vorteile gegenüber den Mitbewerbern. Nur 21 Prozent setzt dagegen auf Französisch.

Quellen:

outsourcingportal.eu, TNS, Süddeutsche Zeitung