Am Montag den 12.10 debütierte das polnische E-Commerce-Unternehmen Allegro and der Warschauer Börse (GPW). Der größte polnische und einer der zehn weltweit größten Onlinehändler hat seine eigenen Aktien erfolgreich verkauft. Der Ausgabepreis für die Wertpapiere wurde auf 43 Zloty (umgerechnet rund 10,00 Euro) festgelegt. Mit dem Verkauf von eigenen Aktien will das im Jahr 1999 in Posen (Poznan) gegründete Unternehmen 256 Millionen Dollar einsammeln. Die Anteilsscheine des polnischen Ebay- und Amazon-Konkurrenten stiegen an dem ersten Börsentag um mehr als 60 Prozent auf 69,20 Zloty. In der ersten Woche setzte sich das Kursfeuerwerk fort, um die Marke von 80,00 Zloty zu überschreiten.
Laut vielen Analysten sei E-Commerce seit der Corona-Pandemie eine aussichtsreiche Branche, besonders in Polen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Tatsache, dass im Jahr 2019 Amazon neue Logistikzentren in Polen mit 210.000 m² Fläche angekündigt hat. Zum Ende des ersten Halbjahres zählte die Handelsplattform Allegro mehr als zwölf Millionen aktive Nutzer und erhöhte den Umsatz in der ersten Jahreshälfte um 52 Prozent auf 1,77 Milliarden Zloty. 20 Millionen Besucher sind jeden Monat auf der Seite von Allegro, 76 Prozent der Polinnen und Polen nutzen das Portal und etwa 117.000 Händler vertreiben Ihre Waren. Pro Jahr zählt das Unternehmen 20 Millionen Kunden – das wäre etwa jeder zweite Pole. Allegro bietet Produkte in vielen wichtigen Kategorien an: Kind, Gesundheit, Mode, Heim und Garten, Elektronik, Bücher, Kosmetik, KFZ und Immobilien.
Der Börsenneuling will die Mittel aus der Aktienemission nutzen vor allem, um Schulden abzubauen. Befragt nach möglichen Expansionsplänen sagte der Allegro-CEO François Nuyts auch, dass Allegro dies gern tun würde. Zu den bisherigen Zukäufen gehört z.B. ceneo.pl – Polens führendes Preisportal mit 12,3 Millionen aktiven Kunden. Hauptsächlich aber will sich Allegro zunächst auf weiteres Wachstum in Polen konzentrieren.
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