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Wollen die Polen den Euro?

Einer Umfrage von Kantar Public zufolge sind 46 Prozent der Befragten gegen die Einführung des Euro, 14 Prozent sind dafür. Die Polen wollen den Euro nicht und fürchten Nachteile für die polnische Wirtschaft. Die Stimmung in der Bevölkerung wird auch von der polnischen Nationalbank getragen. Gemäß der polnischen Verfassung darf in Polen nur die Polnische Nationalbank Geld ausgeben. Laut dem heutigen Statement von dem Präsidenten Adam Glapiński, dem Präsidenten der NBP (Polnische Nationalbank) bringt eine eigene Währung viele Vorteile mit.

Um den Euro in Polen einzuführen, müsste das polnische Parlament zuerst die Verfassung ändern, da der polnische Zloty die polnische Nationalwährung ist. Polen als Beitrittskandidat müsste zuerst die Konvergenzkriterien, die in Artikel 140 Absatz 1 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union festgelegt sind, erfüllen. Zu den vier wirtschaftlichen Kriterien zählen: Preisstabilität, gesunde öffentliche Finanzen, Wechselkursstabilität und langfristige Zinssätze.

Bis heute hat Polen aber nur zwei von vier Kriterien erfüllt. 2017 teilte das Finanzministerium in Warschau mit, dass Polen eine Einführung des Euro in näherer Zukunft nicht plant. Auch der gegenwärtige Präsident der Polnischen Nationalbank vertritt die These, eine Einführung des Euro würde die polnische Souveränität stark einschränken. Der Verzicht auf den polnischen Zloty wäre  nur möglich, wenn Polen „80 Prozent des deutschen Entwicklungsstandes erreichen würde”.

Quellen:

rp-online.de, rmf24.pl, tnsglobal.pl