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Industrieproduktion in der Eurozone gibt wieder nach

Industrie

Die Industrieunternehmen der Eurozone haben ihre Produktion im Dezember deutlich verringert. Dies teilte heute das Statistikamt Eurostat (zur Mitteilung). Die gesamte Produktion sei im Monatsvergleich um 0,9 Prozent gesunken. Im Jahresvergleich war der Rückgang noch stärker als im Monatsvergleich. Eurostat meldete einen Rückgang um 4,2 Prozent, Analytiker hatten lediglich mit einem Rückgang um 3,0 Prozent gerechnet. Auch in Deutschland ist die Industrieproduktion im Dezember im Monatsvergleich um 1,9 Prozent gesunken. Es ist bereits der vierte Monat in Folge, der von schwächeren Konjunktur betroffen ist.

Für die polnische Wirtschaft sind es keine guten Nachrichten, da Polen und die Eurozone, insbesondere Deutschland wirtschaftlich eng miteinander verwoben sind. Wie wichtig der Handel mit Deutschland für Polen ist, haben wir ausführlich in einem früheren Artikel beschrieben. Noch sind die Zahlen, die GUS, das polnische Statistikamt, veröffentlicht positiv. Die Wirtschaft Polens wächst seit 27 Jahren ununterbrochen und konnte in der Weltfinanzkrise 2008/als einzige der EU-Staaten positive Wachstumsraten aufweisen.

Trotzdem gibt es Grund zur Sorge: je mehr sich die Erwartung einer Rezession verfestigt, desto wahrscheinlicher wird sie. Die Experten übertreffen sich zurzeit mit düsteren Prognosen. Das Wort Rezession hat in letzter Zeit im polnischen Netz Konjunktur. Bereits im Januar hat das polnische Nachrichtenportal bankier.pl eine Analyse veröffentlicht, in der auf schwache PMI-Daten aus den letzten drei Monaten hingewiesen wird.

Quellen:

Eurostat, GUS, bankier.pl