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Polen will seine Bezugsquellen für Erdgas diversifizieren. Nach dem Vertrag mit Gazprom ist jetzt Israel an der Reihe.

Gas

Fast alle Polen wünschen eine Diversifizierung der Bezugsquellen für Erdgas. Polen will nach neuen Lösungen suchen, um im Falle eines vollständigen Lieferstopps von russischem Erdgas Versorgungssicherheit gewährleisten zu können.

Von zunehmender Bedeutung für Polen ist der Zugang zum LNG-Terminal in  Świnoujście. Das Terminal ist für Wiederverdampfung von bis zu 5 Mrd. m³ Erdgas pro Jahr, mit der Möglichkeit der Erhöhung der Kapazität auf bis zu 7,5 Mrd. m³, ausgelegt. Die Alternative eines Imports von LNG wird in polnischen Politikkreisen besonders  seit der Ukraine-Krise besonders hochgeschätzt. Auch Lieferungen aus Israel seien nicht ausgeschlossen, teilte der Geschäftsführer von PGNiG (Polnische Erdölbergbau und Gas Aktiengesellschaft).

Zurzeit werden rund 70 Prozent des polnischen Erdgasbedarfes aus Russland bezogen. Fast 75 Prozent aller befragten stimmen der These zu, dass dieser Zustand nachteilig für Polens Versorgunssicherheit ist. Polen fordert von den Russen seit Jahren drastische Preisnachlässe. Erst ab 2020 sollen über die Baltic Pipe bis zu 10 Mrd. Kubikmeter Erdgas aus Norwegen über Dänemark nach Polen fließen. Das Projekt, das von der jetzigen Regierung vorangetrieben wird, soll ein kleiner Beitrag zur Erhöhung der polnischen Energiesicherheit sein. Es ist aber auch eine Chance für Polen, zu einem wichtigen Drehkreuz für Energietransfers in Europa aufzusteigen.

Quelle:

wgospodarce.pl